"Und zum ersten Mal sah ich, auf der Fahrt durch Mecklenburgs Kornfelder und Kleewiesen, ein Land ohne Hügel und Berge. Der Horizont war wie mit dem Lineal gezogen. Die Welt war flach wie ein Brett, mit Kühen drauf. Hier hätte ich nicht wandern mögen. Besser gefiel mir schon Rostock mit seinem Hafen, den Dampfern, Booten, Masten, Docks und Kränen. Und als wir gar von einer Bahnstation aus, die Rövershagen hieß, durch einen dunkelgrünen Forst laufen mußten, wo Hirsche und Rehe über den Weg wechselten und einmal sogar ein Wildschweinehepaar mit flinken gesprenkelten Frischlingen, da war ich mit der norddeutschen Tiefebene ausgesöhnt.“
Mecklenburg-Vorpommern ist tatsächlich geprägt von einer sehr vielfältigen Landschaft. Beginnend mit der fast lieblichen Landschaft hinter Lübeck geht es durch die - durchaus hügelige Kühlung - vorbei an Boltenhagen und Klütz nach Wismar. Neben Wismar gehört auch Stralsund seit 2002 nicht umsonst zum Welterbe der UNESCO. Aber nicht nur diese beiden wunderschönen Hanse-Städte haben lebendige Häfen. Den Rostocker Hafen hat Erich Kästner sehr treffend beschrieben. Auch die Natur des Fischlands scheint ihn zu Recht beeindruck zu haben.
Nachdem ich selbst als Kind unzählige glückliche Tage an der Nord- und westlichen Ostsee verbringen durfte, habe ich nunmehr die Landschaft zwischen Lübeck und Stralsund als Fotorevier für mich entdeckt. Eine einzigartige Landschaft, jahrhundertelang geprägt durch das Meer und den immerwährenden Westwind, der teilweise an der Nordsee seinesgleichen sucht.
